Was tun gegen Muskelkater und kann man diese unangenehme Begleiterscheinung nach einem ungewohnt anstrengenden und belastenden Training überhaupt vermeiden?
Früher nahm man an, dass die Übersäuerung des Muskels die Ursache für Muskelkater ist.
Dies konnte jedoch inzwischen wissenschaftlich widerlegt werden, denn Muskelkater tritt erst zwischen 10 und 24 Stunden nach einem intensiven Training auf.
Zu einem Zeitpunkt also, wo sich die Laktatwerte schon längst wieder normalisiert haben.
Heute weiß man, dass Muskelkater kleinste Verletzungen, so genannte Mikroverletzungen, an den einzelnen Muskelfasern sind.
Meist entstehen diese bei untrainierten Personen, bei ungewohnten und intensiven Bewegungsabläufen sowie durch starke Dehnung des Muskels.
In die mikroskopisch kleinen Verletzungen tritt Wasser ein. Es bilden sich kleine Wassersammlungen, die beim Dehnen der Muskelfasern den typischen Dehnungsschmerz des Muskelkaters hervorrufen.
Einzelne Muskeln oder ganze Muskelpartien können stark schmerzen, sie versteifen sich, sind kraftlos und druckempfindlich.
Starker Muskelkater kann unter Umständen bis zu einer Woche anhalten.
Muskelkater ist jedoch völlig harmlos, denn er klingt nach ein paar Tagen von allein und ohne bleibende Schäden ab.
Etwas Gutes hat der Muskelkater jedoch: die Bewegungsabläufe, die den Muskelkater auslösten, können für die nächsten Wochen keinen erneuten Muskelkater auslösen.
Muskelkater lässt sich von ernsthaften Muskelzerrungen oder anderen Verletzungen durch eine Ultraschall- oder eine Röntgenuntersuchung abgrenzen.
Eine medikamentöse Behandlung von Muskelkater ist nicht erforderlich.
Hilfe bei Muskelkater bieten warme Wannenbäder und Saunagänge, die die Durchblutung des Muskels anregen und den Heilungsprozess positiv beeinflussen.
Leichte Lockerungsmassagen bringen ebenfalls Linderung und fördern ein schnelleres Abklingen des hartnäckigen Muskelkaters.
Weitere Hilfe bei Muskelkater bieten auch leichte Schmerzmittel, wenn der Muskelkater lang anhaltend und sehr schmerzhaft ist.
Was tun gegen Muskelkater, damit dieser erst gar nicht auftritt? Gibt es eine wirksame Vorbeugung?
Jein.
Mit effizienten Aufwärmübungen und einer adäquaten Einführung von neuen Bewegungsmustern, die von Training zu Training langsam gesteigert werden, kann man Muskelkater verhindern bzw. eindämmen.
Bei der Behandlung von Muskelkater ist auch das Eincremen der betroffenen Stellen mit einer Sportsalbe und die Einnahme von Magnesium hilfreich.
Muskelkater wird als positiver Schmerz gesehen, da er einerseits harmlos ist und andererseits ein sicheres Zeichen dafür ist, dass ein intensives Training mit einem Anreiz zum Muskelwachstum ausgeführt wurde.
Dabei ist zu beachten, dass übertriebenes Training auch zu einem übermäßigen Muskelkater führt.
Intensives, aber maßvolles Training ist die Devise.
Was tun bei Muskelkater, ist Training bei Muskelkater sinnvoll?
Da es sich beim Muskelkater um kleinste Verletzungen des Muskels handelt, sollte man dem Körper die notwendige Zeit zur Regenerierung gönnen.
Dabei darf man nicht vergessen, dass sich das Muskelwachstum in der Regenerationsphase vollzieht.
Gegen ein Training bei nur leicht ausgeprägtem Muskelkater ist allerdings nichts einzuwenden.
Krafttraining ist dabei eher nicht anzuraten, da die Übungen durch den auftretenden Muskelkaterschmerz nicht sauber und kontrolliert ausgeführt werden können.
So würde das Krafttraining keinen positiven Effekt erzielen. Vor einem Training bei Muskelkater ist auf eine ausreichende Aufwärmphase zu achten.
Trainieren mit Muskelkater ist je nach Intensität und Übungen schmerzhaft.
Die Entstehung von Muskelkater kann man mit einem Split-Training von vornherein weitestgehend vermeiden.
Dabei werden bei einer Trainingseinheit jeweils nur bestimmte Muskelgruppen trainiert.
Damit ist ein Trainieren mit Muskelkater ohne Schmerzen und ohne zusätzliche Beanspruchung der schmerzenden Muskelgruppen möglich.
Die Frage ist also nicht "Was tun gegen Muskelkater?", sondern wie maßvoll man Trainingseinheiten absolviert, damit Muskelkater erst gar nicht auftritt.
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