Populäre Irrtümer und Unwahrheiten

Nirgendwo sonst werden so viele populäre Irrtümer und Unwahrheiten verbreitet wie im Sport und in der Ernährung. Da wird gelogen, übertrieben und verheimlicht. Was gestern noch als Wahrheit gepriesen wurde, ist heute total falsch. Gerüchte werden in Umlauf gebracht, die sich hartnäckig über Jahrzehnte halten können. Für den Laien, aber manchmal sogar für Experten, wird es zunehmend schwierig, zwischen Mythos und Wahrheit zu unterscheiden.

Man muss nur einmal zum nächsten Kiosk laufen und all die Magazine, Heftchen und Zeitungen durchstöbern. Da wird einem das Blaue vom Himmel versprochen:
„Zur perfekten Strandfigur in drei Wochen!“
„Garantiert 7 Kilos abnehmen in 14 Tagen!“

Aber lassen wir uns nicht täuschen. Auch wenn die Wahrheit manchmal etwas unbequem ist – schauen wir ihr ins Gesicht. Dann, und nur dann, werden Sie mit Ihren Anstrengungen für einen flachen und straffen Bauch Erfolg haben!



Mythos 1:
“Mit täglichem Bauchtraining formen Sie in kürzester Zeit ein Sixpack.”

Wahrheit:
Um Ihre Bauchmuskeln zu formen, müssen Sie sie selbstverständlich trainieren. Aber bitte nicht täglich! Nach einem anstrengenden Training brauchen Ihre Muskeln (egal welche) mindestens 48 Stunden Erholung. In diesen Pausen wächst eigentlich der Muskel, nicht während des Workouts.
Ihre Bauchmuskeln können noch so gut trainiert sein – Ihr Waschbrett wird erst zum Vorschein kommen, wenn Sie das darüber liegende Bauchfett losgeworden sind. Ihr Körperfettgehalt ist entscheidend: Ist der zu hoch (bei Männern über 10 – 12 %), kann sich Ihr Sixpack nicht zeigen. Zudem ist lokal begrenzte Fettreduktion nicht möglich. Unsere Körper funktionieren nicht so. Einen zu hohen Körperfettanteil können Sie nur mit Hilfe von Ausdauertraining, Krafttraining und den richtigen Essgewohnheiten reduzieren.

Mythos 2:
"Krafttraining macht dick."

Wahrheit:
Genau das Gegenteil ist der Fall. Durch das Krafttraining wird Muskelgewebe aufgebaut und diese Muskeln sind wahre Fettverbrennungsmaschinen. Der Stoffwechsel wird angeregt, der Grundumsatz erhöht sich und die Pfunde beginnen zu purzeln.
Außerdem brauchen Sie aus einem einfachen Grund keine Angst davor zu haben, mit Krafttraining bald so auszusehen wie ein Bodybuilder: Solche Muskelberge lassen sich auf normalem Trainingsweg nicht aufbauen. Da müssten Sie dann schon etwas "nachhelfen"!

Mythos 3:
"Spätes Essen ist ungesund."

Wahrheit:
Sie kennen das sicher: Sie kommen spät abends von der Arbeit, vom Verein oder sogar vom Training im Fitnessstudio nach Hause und haben einen Mordshunger. Also ran an den Kühlschrank. Aber - das schlechte Gewissen meldet sich sofort, denn man "weiß" doch: Wer dem späten Essen frönt, der setzt schneller Pfunde an.
Für die einen ist 18.00 Uhr die magische Grenze, für die anderen 20.00 Uhr. Und da gibts ja noch die Diät-Form "Dinner Cancelling". Da hört man doch immer wieder von "erstaunlichen" Erfolgen.

Aber was ist dran an diesen Aussagen? Sie ahnen es: Nichts!

Die Wahrheit ist: Für das Körpergewicht ist der Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme egal. Entscheidend für die Gewichtszunahme oder -abnahme ist die Gesamt-Energiebilanz, d.h. ist die aufgenommene Kalorienmenge größer als der Kalorienverbrauch, dann nimmt man zu. Es spielt keine Rolle, wann diese Kalorien aufgenommen werden.
Wäre dem nicht so, dann müssten Nachtarbeiter und Schichtarbeiter mehrheitlich übergewichtig sein, denn die können z.T. gar nicht anders, als in der Nacht essen. Also: Regelmäßiges Spätessen führt nicht zu Übergewicht wie auch eine amerikanische Studie, die Krankenschwestern über einen Zeitraum von 10 Jahren beobachtet hat, zeigte.
Das gleiche gilt übrigens für Südeuropäer, die traditionell eher am späten Abend viel essen.

Eine kleine Einschränkung gilt es allerdings zu machen: Nahrungsmittel, die schwer im Magen liegen (sehr fettreiches Essen) sollte man meiden. Machen Sie es doch wie die Südländer und genießen Sie gesunde Mittelmeerkost.

Mythos 4:
"Wer im Sport etwas erreichen will, sollte sehr viele Kohlenhydrate aufnehmen."

Wahrheit:
Zu Recht beschäftigen sich viele Sportler mit der Ernährung und was man essen muss, um optimale Leistungen zu erzielen. Zusammen mit den Fetten sind Kohlenhydrate die Brennstoffe für die Muskeln.
Je nach Training ändert sich der jeweilige Anteil an der Verwertung von Fetten und Kohlenhydraten.

Während einer sportlichen Leistung laufen ziemlich komplexe Prozesse ab und die Vielfalt der Lebensmittel macht es auch nicht einfacher, die optimale Ernährung herauszufinden.

Allerdings - und das ist die gute Nachricht - sind die wenigsten von uns Hochleistungssportler. Und das bedeutet, dass Sie sich in erster Linie einfach ausgewogen ernähren müssen, um sportliche Leistungen zu erbringen.

Es ist nicht notwendig, eine bestimmte Zeit (die einen sagen 45 Minuten vorher, andere 2 Stunden vorher?) vor dem Sport einen Teller Spaghetti zu verdrücken.

Warum?
Ganz einfach: Weil der Körper Kohlenhydrate speichern kann. Mit diesem Speicher schaffen Sie problemlos 1 - 2 Stunden intensive Belastung. Sind diese Speicher (Muskeln und Leber) dann erschöpft, dann kommen halt die Fettdepots an die Reihe. Die reichen auch ein paar Stunden!
Wie gesagt: Für einen Hochleistungssportler sieht es etwas anders aus. Die Profis haben aber auch einen ganz anderen Energieumsatz, den wir Normal-Sportlichen nie erreichen.

Die zusätzliche Portion Spaghetti ist kein Fitmacher, sondern entpuppt sich eher als Dickmacher!




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