Das Stresshormon Cortisol und seine negative Wirkung auf den Stoffwechsel

Viele Menschen, die ein für die heutige Zeit typisches Alltagsleben führen, kennen das Problem:

Trotz gesunder Ernährung und ausreichender körperlicher Betätigung kann man die Fettpolster an den Problemzonen nicht loszuwerden.

Neben einem anstrengenden Beruf und familiären Verpflichtungen auch noch Freizeitaktivitäten nachzugehen, führt zu chronischer Überforderung und Dauerstress.

Wird das Stresshormon Cortisol in zu hohen Mengen ausgeschüttet, wirkt es sich nicht nur negativ auf die Gesundheit, sondern auch auf den Fettstoffwechsel und die Figur aus.

Längst haben Wissenschaftler bewiesen, dass zwischen Übergewicht und einem erhöhten Cortisolspiegel ein direkter Zusammenhang besteht.



Cortisol und seine Funktionen

Cortisol ist wie Adrenalin ein Hormon, das in den Nebennierenrinden produziert und in jeder Stresssituation im Körper ausgeschüttet wird.

Die wichtigste Aufgabe von Cortisol besteht darin, die körperlichen und psychischen Folgen akuter Stresssituationen zu verarbeiten.

Cortisol ist in geringen Mengen für die menschliche Gesundheit unentbehrlich. Es hilft nicht nur bei der Stressbewältigung, sondern bremst auch Entzündungen und reguliert die Aktivität des Immunsystems.

Bei gesunden Menschen, die nur hin und wieder akuten Stresssituationen ausgesetzt sind und nach einem regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus leben, ist die Konzentration von Cortisol am Morgen am höchsten, um die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu optimieren und den Körper in Schwung zu bringen.

Im Laufes des Tages nimmt der Cortisolspiegel im Blut kontinuierlich ab, damit der Körper am Abend allmählich zur Ruhe kommt und ein gesunder, erholsamer Schlaf möglich ist.

Ursachen und Symptome von Dauerstress

Die moderne Lebensweise, ein hektischer Berufsalltag und die täglichen Anforderungen bedingen, dass viele Menschen unter einer chronischen Stressbelastung leiden, wodurch die Konzentration von Cortisol im Blut dauerhaft erhöht ist und zu gesundheitlichen Schäden führt.

Stress kann durch unterschiedliche Ursachen entstehen, die in jedem Lebensbereich latent vorhanden sind.

Zu den häufigsten Auslösern für Stress zählen:

 

- Leistungsdruck im Beruf

- Die Angst, den Arbeitsplatz zu verlieren

- Existenzängste oder finanzielle Engpässe

- Der Verlust oder Wechsel des Wohnsitzes

- Ungelöste zwischenmenschliche Konflikte privater oder beruflicher Natur

- Familiäre Auseinandersetzungen

- Der Tod eines geliebten Menschen

- Unfälle

- Schwere Krankheiten oder ein Pflegefall in der Familie

- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Fettleibigkeit

- Einseitige Ernährung

- Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten

- Schlafmangel

Wenn negative Ereignisse oder gesundheitliche Probleme dazu führen, dass Menschen durch die permanente Stressbelastung überfordert sind, können unterschiedliche Symptome auftreten, die die seelische Gesundheit ebenso negativ beeinträchtigen wie das körperliche Wohlbefinden.

Während einer akuten Stressbelastung wie beispielsweise einer Prüfung oder einer zwischenmenschlichen Auseinandersetzung ist die Wirkung des freigesetzten Cortisols oft deutlich als unangenehmes Gefühl in der Magengegend wahrnehmbar.

Chronischer Stress in Verbindung mit einem dauerhaft erhöhten Cortisolspiegel kann sich in unterschiedlichen Symptomen äußern.

 

- Reizdarm, Magen- und Kopfschmerzen

- Erschöpfung und Müdigkeit

- Schlafstörungen

- Depressive Verstimmungen

- Reizbarkeit

- Antriebslosigkeit

- Nervosität

Das Stresshormon Cortisol und seine Wirkung auf die Fettverbrennung

Wenn Dauerstress im Alltag dominiert und keine Zeit für Erholung und Entspannung bleibt, ist ein aus dem Gleichgewicht geratener Cortisolspiegel die Folge.

In hohen Mengen blockiert Cortisol Insulin und Testosteron, zwei Hormone, die für einen gesunden Stoffwechsel unerlässlich sind.

Dadurch entzieht Cortisol den Muskelfasern wertvolles Eiweiß und hemmt gleichzeitig dessen Aufbau aus Aminosäuren.

Dies hat zur Folge, dass Muskelmasse nach und nach abgebaut und durch Depotfett ersetzt wird.

Die Folge dieser Cortisol-Einwirkung sind die typischen Fettpolster an den Problemzonen Bauch, Hüften und Oberschenkeln, die aus Viszeralfett aufgebaut sind und für das typische aufgeblähte Aussehen sorgen.

Die komplexen Eigenschaften von Cortisol hemmen die Fettverbrennung auf mehreren Ebenen und machen den Kampf gegen Übergewicht für Menschen unter Dauerstress zu einer echten Herausforderung.

Cortisol greift in den Zellstoffwechsel ein

An der Oberfläche jeder Zelle sitzen Rezeptoren, die von Hormonen Signale empfangen und diese ins Innere der Zelle weiterleiten, um bestimmte Aktivitäten auszulösen.

Wirkt Cortisol dauerhaft auf die Rezeptoren ein, werden diese allmählich gegen wichtige Stoffwechselhormone resistent.

Problematisch ist in diesem Zusammenhang vor allem, dass die betäubten Zellen nicht mehr auf die Signale des Insulins reagieren.

Der Körper antwortet darauf mit einer erhöhten Ausschüttung von Insulin. Ein hoher Insulinspiegel bewirkt, dass das Fett in den Depots eingeschlossen bleibt und auch im Zuge einer Diät oder durch Sport nur schwer abgebaut werden kann.

Ein gestörtes Gleichgewicht der Sättigungshormone

Cortisol betäubt auch jene Rezeptoren, die für die Leptin-Einwirkung verantwortlich sind. Dieses Hormon wird von den Fettzellen ausgeschüttet und sendet Sättigungssignale ans Gehirn.

Können die Informationen von den Gehirnzellen nicht mehr wahrgenommen werden, sind permanenter Appetit und Heißhungerattacken die Folgen.

Leptin steht in direkter Wechselbeziehung zu Ghrelin, jenem Hormon, dass bei Energiemangel für Hungergefühle sorgt. Cortisol stimuliert die Ausschüttung von Ghrelin, weshalb gestresste Menschen ständigen Heißhunger auf Kohlenhydrate und Süßigkeiten verspüren.

Dies bringt wiederum den Insulin-Spiegel aus dem Gleichgewicht, wodurch ein Teufelskreis beginnt.

Zu viel Cortisol begünstigt Entzündungsprozesse

Steigt der Cortisolspiegel dauerhaft an, werden Entzündungen nicht gehemmt, sondern gefördert.

Das durch Cortison-Einwirkung eingelagerte Viszeralfett umgibt nämlich die inneren Organe und schränkt dadurch deren Funktionstüchtigkeit ein.

Die Folge sind Entzündungssignale, die das Risiko für Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkt signifikant erhöhen.

Cortisol als Hemmer einer funktionierenden Fettverbrennung gefährdet daher langfristig nicht nur die Figur, sondern auch die Gesundheit.

Was tun?

Ein hoher Cortisolspiegel führt unweigerlich zu Frust, wenn die überflüssigen Pfunde strotz Diät und Training nicht verschwinden.

Daher sollten Menschen, die ihr Gewicht reduzieren wollen, ihren Alltagsstress analysieren und gezielte Maßnahmen dagegen finden.

Wer sich genug Schlaf und Zeit für Erholung gönnt, Entspannungsübungen in den Alltag integriert und zwischenmenschliche Konflikte aufarbeitet, kann den Cortisolspiegel dauerhaft senken.

Ein gesunder Stoffwechsel ist die beste Grundvoraussetzung für Wohlbefinden und eine schlanke Linie .



(Fotos: fotolia.com: Henri, 

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