Gibt es DIE beste Zeit zum Trainieren?
Oder ist es grundsätzlich egal, zu welcher Tageszeit man trainiert?
Morgens, mittags oder abends - jeder Mensch hat da so seine Vorlieben.
Vorerst muss Folgendes festgehalten werden (und das ist letztlich viel wichtiger als die Frage nach der perfekten Trainingszeit):
Das Wichtigste ist, DASS man sich überhaupt bewegt und Sport treibt.
Viele Studien sagen, dass die Ausdauerleistung und Kraftentwicklung zwischen 16 und 19 Uhr am grössten sind. Man nimmt an, dass es an der Muskeltemperatur liegt, die dann am höchsten ist.
Eine finnische Studie zeigt jedoch folgendes:
Man untersuchte Männer, die entweder am Morgen (zwischen 7 und 9 Uhr) oder am Nachmittag (zwischen 17 und 19 Uhr) trainierten.
Zu
Beginn waren die Kraftwerte der Nachmittags-Gruppe wesentlich besser.
Die Unterschiede verschwanden jedoch mit der Zeit in der
Frühaufsteher-Gruppe.
Somit gibt es keinen eindeutigen Beweis für die Bevorzugung einer bestimmten Tageszeit.
Wenn
man allerdings frühe Wettkämpfe (also am Morgen) bestreitet, empfiehlt
sich ein Training am Morgen, weil ein frühes Training die Unterschiede
in der täglichen Kraftentfaltung eliminiert.
Ob man also besser am Morgen, Mittag oder doch eher gegen Abend trainiert, ist eher eine Entscheidung aufgrund der eigenen Vorlieben und Lebensumstände.
Während die einen am Morgen kaum aus den Federn kommen, stehen andere
schon fast trainingsbereit da, wenn der Wecker um 6.30 Uhr klingelt.
Ich
persönlich habe das eine Zeitlang ausprobiert. Raus aus dem Bett, rein
in die Trainingsklamotten und ab zum Joggen. Die ersten 3 - 4 Tage, wo
ich noch voll motiviert war, ging das auch ziemlich leicht.
Ich muss
aber gestehen - nach ca. 10 Tagen war die Luft draussen. Das Aufstehen
fiel mir von Tag zu Tag schwerer und der Tag, an dem ich mich im Bett
wieder umdrehte, kam unweigerlich.
Seither trainiere ich wieder am späten Nachmittag. Das liegt mir eindeutig mehr.
Ich möchte im Folgenden ein paar Vor- und Nachteile zu den jeweiligen Trainingszeiten aufzählen:
Vorteile, wenn man am Morgen trainiert:
- Man fühlt sich gut, weil man schon zu Beginn des Tages etwas geleistet hat.
- Am Morgen ist alles still: wenig Verkehr, wenig Leute, frische Luft. Man kann richtig auftanken.
-
Das Thema Sport ist für diesen Tag bereits erledigt. Oft ist es doch
so, dass am Abend noch irgendetwas dazwischen kommt (Job) und dann
entfällt das Training wieder einmal mehr.
- Im Sommer ist es nicht zu heiss und die Ozonwerte sind auch noch im grünen Bereich.
- Für alle Frühaufsteher perfekt.
Nachteile, wenn man am Morgen trainiert:
-
Die Muskeln sind am Morgen noch steif nach der Nacht. Wichtig ist ein
gutes Aufwärmen, um Gelenke, Knorpel und Bandscheiben in Fahrt zu
bringen.
- Das Herz-Kreislauf-System läuft morgens noch auf Sparflamme. Man hat in der Regel weniger Energie zur Verfügung.
Für viele ist die Mittagszeit die ideale Trainingszeit.
Vorteile, wenn man am Mittag trainiert:
- Das Training am Mittag regt den Kreislauf an, wirkt sich fördernd auf die Sauerstoffversorgung aus.
- Man ist am Nachmittag klarer im Kopf und konzentrierter, weil die Durchblutung des Gehirns gefördert wird.
- Man kann den Morgenstress sehr gut abbauen.
- Am Mittag sind die Fitness-Studios oft nicht so überfüllt wie am Abend.
- Vielleicht hat man einen Arbeitskollegen oder -kollegin, die ebenfalls mitkommt. Gemeinsam Sport treiben macht mehr Spass.
Nachteile, wenn man am Mittag trainiert:
- Bei zu kurzer Mittagspause kann man beides nicht richtig machen: Mittagessen und Sport treiben.
- Im Sommer ist es wegen zu grosser Hitze und erhöhter Ozonwerte oft nicht günstig zu trainieren.
Studien haben gezeigt, dass zwischen 15 und 19 Uhr grundsätzlich die beste Zeit zum Trainieren ist.
Vorteile, wenn man am Nachmittag trainiert:
- Der Körper ist nun auf "bester Betriebstemperatur". Man kann sehr intensiv trainieren.
- Die Muskulatur ist flexibel und aufgewärmt. Man ist deshalb weniger verletzungsanfällig.
- Stress und Ärger lassen sich sofort abbauen. Man kann entspannt den Abend geniessen und besser schlafen.
Nachteile, wenn man am Nachmittag trainiert:
- Oft kommt beruflich noch etwas dazwischen und sehr leicht streicht man dann die Trainingseinheit.
- Im Sommer kann es immer noch sehr heiss sein.
- Die Fitness-Studios sind meist überfüllt zu dieser Zeit.
Vorteile, wenn man am Abend trainiert:
- Man kann intensiver als am Morgen trainieren.
- Die Muskulatur ist aufgewärmt und flexibel.
- Man kann Stress abbauen.
- Im Sommer sind die Temperaturen nicht mehr so hoch.
Nachteile, wenn man am Abend trainiert:
- Oft kommt beruflich noch etwas dazwischen und sehr leicht streicht man dann die Trainingseinheit.
- Im Sommer kann es immer noch sehr heiss sein.
- Die Fitness-Studios sind meist überfüllt zu dieser Zeit.
- Wenn man zu spät trainiert, kann es zu Einschlafproblemen kommen. Man muss zuerst wieder "runterkommen".
Jede Tageszeit hat seine Vor- und Nachteile.
Entscheidend ist, für sich selber herauszufinden, welche Zeit einem am besten passt.
Am
besten testet man jede Tageszeit für ein paar Tage. So lässt sich
schnell herausfinden, welche Trainingszeit zum eigenen Lebensrhythmus am
besten passt.
Die Frage "Wann ist die beste Zeit zum Trainieren?" kann also letztlich nur individuell beantwortet werden.
Und noch ein letzter Tipp:
Als Faustregel kann man sagen: Das Wörtchen "zu" ist meist nicht gut.
"Zu" früh, "zu" spät (trainieren), "zu" viel ...
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